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Professionelle DJ-Arbeit bedeutet auch ständige Hausaufgaben als Tagesprogramm-Vorbereitungen am eigenen Computer (täglich andere Playliste usw.) Fast alle kennen sich untereinander, lernen von einander und beziehen im kleinen Rahmen auch Musiksongs von einander. Daher befindet sich das Niveaus fast überall auf dem gleichen Level, mit fast gleichen Songs und ähnlicher Musikgestaltung. Nur sehr wenige DJs erarbeiten und gestalten regelmäßig eine neue Playliste zu Hause, für den kommenden Auftritt. Obwohl jeder über ein großes Musikarchiv (Datenordner oder CDs) verfügt, wird immer wieder nur eine Hand voll gleicher Songs, Oldys und Klassiker aufgelegt, und das über Wochen, Monate und sogar Jahre. Am Ende bringt dieses nur den bleibenden Bestand einiger Stammgäste mit geringem Tanzniveau. Es sind in der Regel Gäste, die andere, neue Dinge (Songs/Rhytmen) nicht mögen bzw. die Einstellung vertreten, was ich nicht kenne,..tanze ich auch nicht. Da dieses Grundproblem oft nicht erkannt wird, wird nun versucht, neue oder Zufallsgäste mit guter Preisgestaltung oder Ambientemaßnahmen als zukünftige Stammgäste zu gewinnen, was natürlich nicht funktionieren kann. Wenn DJs oder sie als GF. ähnlich denken bzw. sich dem anpassen, wird ihr Tanzlokalniveau immer in der untersten Ebene verbleiben.
Um immer wieder Gleiches aufzulegen, und auch gleiche Musikwünsche, ..dafür brauchen sie keinen DJ, den sie auch noch für den Niveauabbau bezahlen. Das kann jeder Angestellte mit Langlauf-CDs, Musikbox oder MP3-Player. In vielen anderen Ländern wurde das Problem bereits anders und erfolgreich gelöst (s. Abschnitt: Programm ohne DJs u. eigene Musikgestaltung).
Zur Information:
In NRW und Bayern wurden 2009 in 4 umsatzschwachen Lokalen Tests und Versuche mit unterschiedlichen DJs durchgeführt. Bisherige DJs mit einem üblichen und durchschnittlichen Veranstaltungs/Tageshonorar wurden durch selbstst. DJs (mit Ausbildungen und Seminarabschlüssen) ersetzt, bei einem 3-4fachen Tageshonorar. Über einen Zeitraum von 1 Monat (16 Veranstaltungstage) wurde in den ersten 2 Wochen durchschnittlich der 2,1fache und nach 4 Wochen 3,4fache Gästeumsatz erreicht. Ab der 1. Arbeitswoche, war die Gästezunahme bereits kontinuierlich steigend. Allerdings wurden diese Aktionen im Vorfeld (1 Woche) mit aggressiver, öffentlicher Werbung angekündigt. Im kleinsten dieser Tanzlokale betrug der monatliche Reingewinn (neben Steuern etc..) 370%, im Vergleich zum Vormonat mit 100%). Abzüglich des höheren DJ-Honorars für 16 Veranstaltungen, blieb immer noch mehr als das doppelte zum Vormonat. In allen 4 Lokalen kam es zu ähnlichen, verhältnismäßigen Umsatzerhöhungen. Interessant war, das alle Profi-DJs unter 30 waren und nur auf wenige Jahre aktive DJ-Erfahrung verweisen konnten.

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