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Nach direkten Befragungen der Gäste/Stammgäste vor Ort, erhielten wir 92% konsequent gegenteilige Meinungen. In der Regel gab es nur sehr wenige Stammgäste pro Tanzveranstaltung, welche sich immer vorwiegend gleiche Titel wünschen. Dabei handelte es sich ausschließlich um langjährige Stammgäste auf die besonders Wert gelegt wurde, ihren Wünschen gerecht zu werden, um sie als Stammgäste nicht zu verlieren. Bei Befragungen und Gesprächen mit solchen Gästen in verschiedenen Tanzlokalen bestand zu 80% Einsicht und Verständnis. Das bedeutet, dass für eine geringe Minderheit das Musikprogramm gestaltet wird, wobei jüngere, abwechslungsbetonte und eventuell zukünftige, neue Stammgäste ein schlechtes Niveaus spüren und sich ein anderes Tanzlokal suchen. In solchen Fällen gestalten im Prinzip wenige Gäste den Tanzabend für alle anderen mit, was zur Fluktuation führt. 91% aller Stamm- und Springer-DJs der betroffenen Tanzlokale hatten keine Musik/DJ-Ausbildung in Form von Lehrgängen, Abschlüssen oder Seminaren. Nur sehr wenige (insges. 0,06%) waren oder sind auch regelmäßige Tanzgänger. 42% konnten nur bedingt unterscheiden zwischen Hör/Unterhaltungsmusik und gut tanzbarer Musik. Kenntnis von Gesetzmäßigkeiten bei Geschwindingkeits- oder Rhythmuswechsel, Musik-Grundfrequenz und Tanzfrequenz kannten nur 0,5%. In allen mehrfach besuchten Tanzlokalen wurde zu 88% ein zu langsamer Durchschnitts-Grundrhythmus bezogen auf den Tanzabend festgestellt bei 98% Wiederholungstitel der letzten Tanzveranstaltungen, Wochen und Monate.

Für 93% aller Befragten im Alter von 35-60 und 84% im Alter von 60-85 ist Wiederholungsmusik bzw. gleiche Musiktitel letzter Veranstaltungen, der Hauptgrund für Tanzlokalwechsel. In den letzten 2 Jahren kam es bei 86% aller Tanzlokale zunehmend zu Fluktuationen bei Spontan- und Stammgästen.

Fakten, Ursachen und wirtschaftl. Probleme
Im Zeitraum von 2 Jahren kam es insgesamt bei 48 Tanzlokalen zu Existenzproblemen. Davon 28 in Niedersachen und 23 in Schleswig-Holstein mit kompletten Schließungen/Liquidierungen. Bei genaueren Untersuchungen/Ursachenfindung konnte folgendes festgestellt werden:
Alle betroffenen Lokale hatten zunehmend wirtschaftliche Probleme in Form von Gästefluktuation. Bei Übernahme der Lokale wurden in den meisten Fällen bereits Altlasten vom Vor-Eigentümer mit über-
nommen (noch offene Umsatzsteuern, GEMA-Gebühren, Lokalmieten, offene Lieferantenrechnungen usw.). Im guten Glauben es besser zu machen, mit einigen Veränderungen, ohne ein generelles Neukonzept in der Musikgestaltung, .. war die Hauptursache für ein erneutes Scheitern. Nach Befragungen/Unterhaltungen mit den Geschäftsführern, wurden entspr. Entscheidungen fast immer auf der Grundlage von Gesprächen/Meinungen mit Stamm-DJs, Personal und Geschäftsfreunden getroffen. In keinem der Fälle wurde auf professionelle und spezialisierte Unternehmensberatung zurück gegriffen, trotz Angebote.

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