6 Grundregeln

Grundregeln für optimale Gestaltung/Umsatzerhöhung

1. Die Musikgestaltung gibt der DJ vor, nicht die Gäste. (die Gäste richten sich danach, nicht umgekehrt)
2. Der Anteil an ständiger Wiederholungsmusik muss gering sein. (unter 60-70%)
3. Für den Gast erkennbarer Programmaufbau (z.B. Block langsam beginnend u. schnell endend)
4. Rhythmus- oder Geschwindigkeitswechsel nach spätestens 2-3 Titeln (außer Medleys)
5. Keine Fox- oder andere Rhythmusmonotonie zulassen (hauptsächl. bei Schlagermusik)
6. Keine einzelnen Musikwünsche spontan oder dazwischen abspielen, sondern im separaten Block



Erläuterung:
zu 1.
Vielerorts wird die Musikauswahl meist einer kleinen Gruppe von Stammgästen angepasst, die in der Regel nur ein geringes Tanzniveau aufweisen. Es sind meist Stammgäste, die wenig und abwechslungsreich tanzen und sich immer wieder gleiche Musik wünschen, was zu ständigen Wiederholungen und Rhythmusmonotonie führt. In Tanzlokalen, die schlecht laufen und wo an bestimmten Tagen nur o.g. Langzeit-Stammgäste für geringen Umsatz sorgen, wird dieser Fehler oft gemacht. Die Angst, diese Gäste zu verlieren, ist größer als neue Gäste, Stammgäste zu gewinnen. Ehemalige Stammgäste die gelegentlich wieder erscheinen, in der Hoffnung auf bessere Musikgestaltung ohne Wiederholungsmusik oder neue Gäste die vielleicht zum 2. mal kommen, werden sich nicht lange aufhalten und in nächster Zeit Tanzlokale aufsuchen, wo das Musik- und Tanzniveau abwechslungsreicher gestaltet wird. Ihr müsst im Lokal ein Niveau prägen, was sie von anderen unterscheidet, was neugierig macht und immer wieder interessant macht. Und das geht nur über die Musikgestaltung, nichts anderes. Auf unserem Bewertungsportal, bei Abstimmungen, Studien/Umfragen etc., sind genau diese Fakten ausschlaggebend für Umsatz- und Gästezuwachs.

zu 2. Grundsätzlich sind Wiederholungen (Musiktitel letzter und vergangener Veranstaltungstage) kaum zu vermeiden. Um den Anteil gering zu halten, sollte sich dieses auf Wunschmusik beziehen.
Musikwünsche sind in der Regel Wiederholungen. Momentan besteht das Durchschnitts-Niveau fast aller Tanzlokale zu 95-100% aus Wiederholungsmusik. Unter Berechnung aller bisherigen Umfrage- und Studienauswertungen/Erfahrungen mit neuen Lokalen- und Konzepten, beginnt ein erkennbarer Gäste- und Umsatzzuwachs bei nur 60-70% Wiederholungstitel. Optimal und effektiv für hohes und beständiges Niveau sind ca. 50%. D.h. bei einem durchschnittliches Tagesprogramm von ca. 100 Musiktiteln, sollten mindestens 40-50 Titel anders/neu sein, in Bezug auf den gleichen Wochtag ein Woche zuvor. D.h. an jeweils gleichen Wochentagen dürfen niemals auch die gleichen Musiktitel aufgelegt werden, bis auf den verbleibenden Prozentsatz Wiederholungsmusik. Denn 70-75% aller Stammgäste besuchen regelmäßig ein Lokal nur zu bestimmten, gleichen Wochtagen. Bei jedes mal gleichen Musiktiteln, empfinden 80-90% aller Stammgäste und Vieltänzer spätestens nach 2-3-maligen Besuch, nachweisbar den Wunsch nach Lokalwechsel. Ständige Wiederholungsmusik wurde seit 2008 prozentual zum größten Gäste- und Niveukiller in fast allen Tanzlokalen.

zu 3. Die Gäste, bestehend aus Zufalls- und Stammgästen, tanzen nicht alles. Sie bevorzugen bestimmte Rhythmen und Geschwindigkeiten. Ein erkennbares System in der Musikgestaltung ermöglicht den Gästen eine Vorentscheidung zum Tanzen oder zum Pausieren. Beides erhöht neben dem Spaßfaktor auch den Getränkeumsatz, wenn die Abwechslung in zyklischen Phasen erfolgt. Bewährt hat sich eine jeweilige Geschwindigkeitssteigerung nach maximal 2 Titeln und Rhythmuswechsel spätestens nach 3 Titeln. Beginnend mit langsamer Geschwindigkeit (ca. 120-128 bpm) und letzter Block-Titel mit hoher Geschwindigkeit. Tests und Versuche in unterschiedlichen deutschsprachigen Tanzlokalen wurden durchgeführt, um die Blocklänge zu ermitteln, für bestes Stimmungsniveau und höchsten Getränkeumsatz. Bei durchgängiger Musikgestaltung (ohne Tanzpausen) liegt das Optimum bei 7-8 Titeln. D.h. die Gäste sollten schon vorher erkennen, wann Titel mit langsamen oder schnelleren Geschwindigkeiten aufgelegt werden. Falsch ist, die Stetigkeit der Geschwindigkeitserhöhung in einem Block zu unterbrechen. Am einfachsten lässt sich dieses realisieren, in Tanzlokalen mit permanenten Tanzpausen nach einigen Titeln. Auch beginnend mit zügigen Titeln/Rhytmen und regelmäßiger Wechsel nach spätestens 2 Titeln, hat sich bewährt. Zumindest ist der Programmaufbau, mit einem erkennbaren Sytem ausschlaggebend für Niveau- und Gästeumsatz. Man kann mit den Gästen alles machern, wenn der DJ den Programmaufbau beherrscht.

zu 4.
In den meisten Tanzlokalen bildet Fox-Musik den größten Anteil, mit 85-90%. In Studien, Befragungen und Stammgästebewertungen konnte festgestellt werden, das die Mehrheit nur für nur 60-70% Diskofox ist und ca. 1/3 des Gesamtprogramms mit anderen Rhythmen. Ausnahme bilden sogenannte Fox-Lokale, wo DJs und Gäste sich im Niveau kaum unterscheiden und wo vorwiegend Schlagermusik als Tanzmusik aufgelegt wird, was von normalen, regelmäßigen Vieltänzern, die einen Lokalbesucher-Prozentsatz von 65-70% ausmachen, gemieden wird.

zu 5. Das Manko vieler DJs ist neben Wiederholungsmusik, das Abspielen einer großen Anzahl von Titeln hintereinander, mit gleicher Grundfrequ./Schnelligkeit und in gleicher Rhythmusüberblendung. Zu 90% handelt es sich dabei um Langsamfox (Andrea Berg, Modern Talking, Mark Medlock etc.), oft 10-12 Titel hintereinander, was bei niveauvollen Gästen zu extremer Tanzmonotonie und Lokalwechsel führt. Daher niemals mehr als 3 Titel hintereinander in Überblendung und gleichem Grundrhythmus auflegen. In reinen Diskofox-Lokalen muss statt Rhythmuswechsel ein erkennbarer Geschwindigkeitswechsel nach 2-3 Titeln erfolgen, da die Geschwindigkeit dort einzigste Variable für notwendige Abwechslung ist.

zu 6. Bei vielen Veranstaltungen werden Musikwünsche in die vorbereiteten Playlisten integriert bzw. zwischen geschoben. Das sind Fehler mit negativen Folgen für viele Tänzer. Bedenkt bitte, das ein Musikwunsch eines einzelnen in der Regel Wiederholungsmusik ist, und ihr mitten im Programmaufbau damit einen Tanzzwang für alle ausübt. D.h. ihr unterbrecht dann bewußt euer interessantes und abwechslungsreiches Musikchema, um einen Titel lang im Niveau wieder abzufallen. Ihr stellt niveauvolle Tänzer jetzt vor die Alternative abzubrechen oder mit geringerem Spaßfaktor weiterzutanzen. Ihr dürft niemals davon ausgehen, das ein einzelner Musikwunsch zwischendurch auch bei allen anderen gut ankommt. Unsere Tests, Untersuchungen und Befragungen zeigten zu 92% aller niveuvollen Tänzer/Stammgäste ein negatives Tanzinteresse bei Musikwünschen, welche Wiederholungsmusik sind (Klassiker, Schlager etc.). Völlig anders verhält es sich, wenn Musikwünsche in einem separaten Block oder Abschnitt mit entsprechender Ankündigung abgespielt werden. In diesem Fall kommt es zu keiner laufenden Programmunterbrechung und alle können sich darauf einstellen. Zu empfehlen sind bestimmte Zeiten mit 2 bis maximal 3 Blöcken insgesamt. Ein Wunschmusikblock muss rechtzeitig (ca. 1/2h vorher) angekündigt werden. In dieser Zeit können die Gäste ihre Wünsche mitteilen, die im 2. Player als Block zusammengestellt werden. Tänzer, die nicht auf Wunschmusik stehen, können eine Tanzpause planen und andere, bisher wenig aktive Tänzer bzw. Wunschmusik-Fans, werden diesen Block meist austanzen.

Bei Beachtung aller Punkte, bringt eine so gestaltete und für den Gast im System erkennbare Tanzveranstaltung, in kurzer Zeit beständige und hohe Niveaugrundlagen zur Optimierung und Forcierung des Geschäfts. Der Musikaufbau und die Programmgestaltung ist eine der wichtigsten Umsatzstrategien im Tanzlokalgeschäft. Es geht darum den Getränkeumsatz zu optimieren und tanzende Gäste mach mehr Umsatz.

< zurück