Aufruf:

Werte Tanzfreunde,
Bitte investiert eure Freizeit nicht länger in Lokale, wo das Tanzniveau nur noch von einer Gruppe von Stammgästen bestimmt wird, für die Neues und Abwechselung ein Fremdwort ist. Je länger solche Lokale existieren und Niveaulosigkeit produzieren, um so mehr Freizeittänzer werden ihr Hobby aufgeben und sich anderen Dingen widmen. Bitte bedenkt, das es für junge Leute bis ca. 25 genügend Diskotheken gibt, aber in 60% aller Tanzcafes/Lokale (außer reine Fox-Lokale) liegt das Gästealter zwischen 55 und 85 mit entsprechendem Tanzmusikniveau. Das Defizit besteht bei Tänzern zwischen 25 und ca. 55, für die zügige, abwechslungsreiche und flotte Tanzmusik der optimale Spaßfaktor ist. D.h. bei der Mehrzahl aller Tanzlokale wird die Musikgestaltung vorwiegend älterem Publikum angepasst, was dazu führt, das die Chance für neue Stammgäste, bei jüngeren Tänzern, gering ist. Aber genau diese Gruppe wird gebraucht, um ein Tanzlokal beständig, bzw. am Leben zu erhalten. DJs würden liebend gern andere, neue, abwechslungsreichere Musik auflegen, wenn ihr es auch annehmen würdet. D.h. auch mal verzichten auf eure Wunsch-Wiederholungstitel und nicht gleich beschwerden, wie es leider sehr häufig der Fall ist. Tanzlokal-DJs sind Arbeiter mit einem harten und verantwortungsvollen Job, nicht nur für uns als Tänzer, sondern auch fürs Lokal, dessen gesicherten Gästeumsatz und Beständigkeit. Daher sollten ältere Gäste speziell an Samstagen mehr Verständnis aufbringen für mehr Geschwindigkeit, Abwechselung usw., da es sehr oft der einzig mögliche Tanztag ist, für arbeitstätige und jüngere Gäste (unter 50), die außer Diskofox auch viel mehr andere Rhythmen tanzen möchten (Rockandroll, Twist, Rapp, Lindy Hopp, Boogie Woogie, flotte Party/Stimmungsmusik usw.). Es gibt genügend andere Tage, wo zu Standard-Klassikern/Wiederholungen (Andrea Berg usw.) reichlich getanzt werden kann, bzw. in Senioren-Lokalen.
In den letzten Jahren hat sich gezeigt, das sich zunehmend in Tanzcafes/Lokalen die Freundlichkeit und der Gästeservice verbessert hat. Das Motto: ..der Gast ist König, wird von uns Tanzgängern und Stammgästen oft und unbewusst ausgenutzt, indem wir mit unseren Tanzvorlieben und Musikwünschen die Programmgestaltung und auch das Niveau des Lokals prägen. D.h. es wird sich vorwiegend nach uns gerichtet, was die eigentliche Note des Lokals ausmacht, bzw. dessen Unterschiedsmöglichkeit zu anderen Lokalen stark einschränkt bzw. abschafft. Aber genau das ist ein notwendiger Faktor im Wettbewerb untereinander. Die Lokale versickern in Gleichmäßigkeit und verlieren Niveau. Es wird schwieriger neue Gäste/Stammgäste zu bekommen (auch bisherige Stammgäste anderer Lokale), da der Reiz und die Neugier fehlt.
Viele Gäste bereuten es zwar, wenn Tanzlokale in die Krise kamen oder schließen mussten, aber kaum einer der langjährigen Stammgäste, für die das Lokal schon fast ein zweites zu Hause wurde, machte sich da ernsthafte Gedanken bzw. gingen ins nächste Lokal mit gleichen Absichten. Freizeittänzer oder Stammgäste sollten etwas für die Weiterführung und Verbesserung ihres Hobbys und den Weiterbestand von Lokalen tun. Denn DJs müssen auch ausreichende Experimentiermöglichkeit haben, um den optimalen Stimmungsfaktor für die Veranstaltung zu finden. Das geht leider nicht so einfach, wenn sich z.B. eine Gruppe von Stammgästen ständig beschwert, wenn ihre Titel nicht gespielt werden oder weil sie andere Titel nicht tanzen möchten oder können.
Sollte es nicht so sein, das Lokale sich auch etwas unterscheiden im Musikprogramm und dem Gäste/Tanzniveau ? Macht das Hobby auf Dauer überhaupt noch Spaß, wenn wir über Wochen, Monate und Jahre immer zu den gleichen Titeln tanzen und kaum neue Leute um uns haben ? Eintönigkeit und Monotonie ist unterstes Niveau, bringt ein Lokal auf Dauer in Existenznot und führt zur Schließung. Sicherlich tragen dafür die Geschäftsführer oder DJs auch Mitverantwortung. Es wäre aber unfair, dem GF. oder DJ die alleinige Schuld und Verantwortung für entsprechende Probleme zu geben. Es hat sich heraus gestellt, dass fast in allen Problemlokalen immer eine bestimmte Gruppe von Stammgästen, meist aus der nicht arbeiteten Bevölkerung (Rentner, Pensionäre, ehem. Beamte, Lehrer..) Teilursache waren. Es sind in der Regel Leute, die wenig Interesse für Abwechselung oder Neues aufbringen. In vielen mäßig laufenden Lokalen, wo vorwiegend nur entspr. Stammgäste sich aufhalten, hat ein GF. oder DJ oft keine Wahl, um den Gästebestand/Umsatz nicht noch mehr zu gefährden. Wir alle sollten überprüfen, ob wir vielleicht unbewusst solches Niveau produzieren, oder ob wir nicht auch mal für andere Titel oder Musikwünsche offen sind. Ein guter Beitrag wäre, wenn nicht mehr die gleichen, ständigen Wiederholungstitel gewünscht werden, welche schon hunderte mal aufgelegt und getanzt wurden und welche für niveauvolle Leute/Vieltänzer frustrierend und nervig wirken. Zu bedenken ist, das in fast allen Tanzlokalen 70-80% regelmäßige Stammgäste sind. Das Aufzwingen von ständigen Wiederholungstiteln durch entsprechende Wunschmusik niveauloser Gäste oder auch durch unprofessionelle DJs, führt auf Dauer immer zu Umsatz- und Gästeproblemen, bis zur Existenzgefährdung des Tanzlokals. Wir sollten im gegenseitigen Interesse, mit unseren Möglichkeiten einen Beitrag leisten, um unser Stammlokal im Niveau zu verbessern.
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